toString(), toGenericString(), getCanonicalName() in Class

Die Klasse Class überschreibt die Methode toString() und greift dabei auf getName() zurück. toString() fügt zusätzlich Informationen über die Art des repräsentierten Typs (normale Klasse, Schnittstelle oder primitiver Datentyp) ein. Neu in Java 8 ist toGenericString(), was auch noch in spitzen Klammern die Typvariablen anzeigt. (Natürlich nicht den Typparameter, da der zur Laufzeit wegen der Typlöschung nicht bekannt ist.) Um die Typvariable zu erfragen wird getTypeName() verwendet; die Methode ist eine Implementierung aus der Schnittstelle Type, die Class implementiert.

Beispiel: Teste für ein Class-Objekt die drei String-Repräsentationen:

Class<?> c = HashMap.class;

System.out.println( c.getName() ); // java.util.HashMap

System.out.println( c.toString() ); // class java.util.HashMap

System.out.println( c.toGenericString() ); // public class java.util.HashMap<K,V>

Bei inneren Typen trennt ein $ bei der String-Repräsentation den äußeren und inneren Typ. Anders verhält sich getCanonicalName(), wie das Beispiel zeigt:

Anweisung

Rückgabe

Map.Entry.class.getName()

java.util.Map$Entry

Map.Entry.class.getCanonicalName()

java.util.Map.Entry

Map.Entry.class.toString()

interface java.util.Map$Entry

Map.Entry.class.toGenericString()

public abstract static interface java.util.Map$Entry<K,V>

String-Repräsentation bei inneren Typen

Inselraus: Punkt in einer Form, Schnitt von Linien, Abstand Punkt/Linie

Die unterschiedlichen Klassen für die geometrischen Formen aus dem Java 2D-Paket besitzen Methoden, um zum Beispiel festzustellen, ob ein Punkt in einer Form liegt.

interface java.awt.Shape

  • boolean contains(int x, int y )
  • boolean contains(Point2D p)
    Liefert true, wenn der Punkt in der Form liegt.
  • boolean contains(int x, int y, int w, int h)
  • boolean contains(Rectangle2D r)
    Liefert true, wenn das beschriebene Rechteck komplett in der Form liegt.

Besonders praktisch ist die Methode contains(…) für Polygone.[1] Sie arbeitet aber nur korrekt für Punkte innerhalb der eingeschlossenen Fläche. Bei Abfrage von Punkten, die den Eckpunkten entsprechen, kommen immer sehr willkürliche Werte heraus – und genauso bei der Abfrage, ob die Punkte auf der Linie zum Innenraum gehören oder nicht.

Die Klasse Point2D berechnet den Abstand zweier Punkte mit den Methoden:

  • double distance(double PX, double PY)
  • static double distance(double X1, double Y1, double X2, double Y2)
  • double distance(Point2D pt)
  • double distanceSq(double PX, double PY)
  • static double distanceSq(double X1, double Y1, double X2, double Y2)
  • double distanceSq(Point2D pt)

Verwandte Methoden zur Berechnung des Abstands eines Punktes zur Line bietet auch Line2D:

  • double ptLineDist(double PX, double PY)
  • static double ptLineDist(double X1, double Y1, double X2, double Y2, double PX, double PY)
  • double ptLineDist(Point2D pt)
  • double ptLineDistSq(double PX, double PY)
  • static double ptLineDistSq(double X1, double Y1, double X2, double Y2, double PX, double PY)
  • double ptLineDistSq(Point2D pt)
  • double ptSegDist(double PX, double PY)
  • static double ptSegDist(double X1, double Y1, double X2, double Y2, double PX, double PY)
  • double ptSegDist(Point2D pt)
  • double ptSegDistSq(double PX, double PY)
  • static double ptSegDistSq(double X1, double Y1, double X2, double Y2, double PX, double PY)
  • double ptSegDistSq(Point2D pt)

Die relativeCCW(…)-Methoden von Line2D können herausfinden, ob der Punkt rechts oder links einer Linie liegt. Ob sich zwei Linien schneiden, ermitteln zwei überladene Line2D-Methoden intersectsLine(…). Neben der Objektmethode testet die mit acht Parametern gesegnete statische Methode linesIntersect(…), ob zwei Liniensegmente sich schneiden. Zwei allgemeine intersects(…)-Methoden deklariert die Schnittstelle Shape, doch bei diesen Methoden aus Line2D geht es darum, ob eine Form ein Rechteck schneidet. intersectsLine(…) bietet auch Rectangle2D und meldet damit, ob ein Rechteck eine Linie schneidet.

Genau das Gegenteil vom Schnitt ist die Vereinigung. So legt die Methode union(Rectangle2D src1, Rectangle2D src2, Rectangle2D dest) von Rectangle2D zwei Rechtecke zusammen, wobei ein neues Rechteck entsteht, das die äußersten Koordinaten der beiden Ursprungsrechtecke besitzt. Die Methode outcode(double, double) ist ebenfalls interessant, da sie über eine Bit-Maske in der Rückgabe angibt, wo ein außerhalb des Rechtecks befindlicher Punkt steht, also etwa OUT_BOTTOM, OUT_LEFT, OUT_RIGHT, OUT_TOP.


[1] Ob ein Punkt im Polygon ist, entscheidet der Gerade/Ungerade-Test (http://en.wikipedia.org/wiki/Point_in_polygon).

Alle Neuerungen von Java 8 über die Javadoc finden

Im folgenden Beispiel wollen wir ein kleines Doclet schreiben, das Klassen, Methoden und Konstruktoren ausgibt, die das Tag @since 1.8 (bzw. @since 8, was aber eigentlich falsch ist) tragen. So lässt sich leicht ermitteln, was in der Version Java 8 alles hinzugekommen ist. Doclets werden normalerweise von der Kommandozeile aufgerufen und dem javadoc-Tool übergeben. Unser Programm vereinfacht das, indem es direkt das Tool über Java mit dem passenden Parameter aufruft. tools.jar muss dafür im Klassenpfad sein und die Dokumentation ausgepackt am angegeben Ort.

package com.tutego.tools.javadoc;

import java.util.*;
import java.util.function.Predicate;
import com.sun.javadoc.*;
import com.sun.tools.javadoc.Main;

public class SinceJava8FinderDoclet {

  public static boolean start( RootDoc root ) {
    for ( ClassDoc clazz : root.classes() )
      processClass( clazz );
    return true;
  }

  private static void processClass( ClassDoc clazz ) {
    Predicate<Tag> isJava18 = tag -> tag.text().equals( "8" ) || tag.text().equals( "1.8" );

    if ( Arrays.stream( clazz.tags( "since" ) ).anyMatch( isJava18 ) )
      System.out.printf( "Neuer Typ %s%n", clazz );

    for ( MethodDoc method : clazz.methods() )
      if ( Arrays.stream( method.tags( "since" ) ).anyMatch( isJava18 ) )
        System.out.printf( "Neue Methode %s%n", method );

    for ( ConstructorDoc constructor : clazz.constructors() )
      if ( Arrays.stream( constructor.tags( "since" ) ).anyMatch( isJava18 ) )
        System.out.printf( "Neuer Konstruktor %s%n", constructor );

    for ( FieldDoc field : clazz.fields() )
      if ( Arrays.stream( field.tags( "since" ) ).anyMatch( isJava18 ) )
        System.out.printf( "Neues Attribut %s%n", field );
  }

  public static void main( String[] args ) {
    String[] params = {
        "-quiet", "-XDignore.symbol.file",
        "-doclet", SinceJava8FinderDoclet.class.getName(),
        "-sourcepath", "C:/Program Files/Java/jdk1.8.0/src/",
//        "java.lang",  // Nur java.lang
        "-subpackages", "java:javax"  // Alles rekursiv unter java.* und javax.*
    };
    Main.execute( params );
  }
}

Unsere main(String[])-Methode ruft das JDK-Doclet-Programm über Main.execute(String[]) auf und übergibt die eigene Doclet-Klasse per Parameter – die Argumente von execute(String[]) erinnern an die Kommandozeilenparameter. Das Doclet-Hauptprogramm wiederum ruft unsere start(RootDoc root)-Methode auf – das Gleiche würde auch passieren, wenn das Doclet von außen über javadoc aufgerufen würde. Unser start(RootDoc) läuft über alle ermittelten Typen und übergibt zum Abarbeiten der Innereien die Verantwortung an processClass(ClassDoc). Die Metadaten kommen dabei über diverse XXXDoc-Typen. Ein Precidate zieht den Tag-Test heraus, ein weiterer Einsatz der neuen Java 8 Streams würde das Programm nicht übersichtlicher machen.

Das Programm nutzt ein paar Tricks, um die Ausgabe auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Schalter –quit schaltet den üblichen Ladestatus, der zu Ausgaben wie

Loading source files for package java.lang…

Loading source files for package java.applet…

Loading source files for package java.awt…

führt ab.

Der Schalter -XDignore.symbol.file wiederum unterdrückt Meldungen wie diese hier:

C:\…\src\java\lang\Class.java:57: warning: Unsafe is internal proprietary API and may be removed in a future release

import sun.misc.Unsafe;

^

Die Meldungen landen auf dem System.err-Kanal, sodass sie sich auch mit System.setErr(…) in einem ausgabeverwerfenden Strom geschickt werden können um sie zu unterdrücken.

JavaFX vertical text scroller in effectively 4 lines

import javafx.animation.*;
import javafx.application.Application;
import javafx.scene.*;
import javafx.scene.text.Text;
import javafx.stage.Stage;
import javafx.util.Duration;

public class FxScroller extends Application
{
  @Override
  public void start( Stage stage )
  {
    Text text = new Text( 600, 20, "It is a period of civil war. Rebel spaceships, striking from a hidden base, have won their first victory against the evil Galactic Empire." );
    new Timeline( new KeyFrame( Duration.seconds( 20 ),
                  new KeyValue( text.xProperty(), -text.getBoundsInLocal().getWidth() - 1) ) ) .play();
    stage.setScene( new Scene( new Group( text ), 600, 30 ) );
    stage.show();
  }

  public static void main( String[] args )
  {
    launch( args );
  }
}

Thema der Woche: JSON-Verarbeitung

JSON ist ein beliebtes Format für Web-Services geworden, ließ die Einführung unter http://www.json.org/. Was ergeben die Diskussionen unter http://stackoverflow.com/questions/3536893/what-are-the-pros-and-cons-of-xml-and-json für Vor-/Nachteile?

Für Java gibt es diverse Bibliotheken und seit Java EE 7 ist ein Reader/Writer auch Teil vom Standard. In der Regel werden Autoren aber zu externen Libs greifen, etwa http://www.json.org/java/index.html, https://github.com/FasterXML/jackson oder http://jettison.codehaus.org/.

Beziehe das Jar für json.org, verstehe das Beispiel http://www.concretepage.com/java/example_json_java und lasse es laufen.

Mache dich kurz mit http://www.geojson.org/ vertraut. Was sagt die http://www.geojson.org/geojson-spec.html zum Unterschied von Polygon und MultiPolygon?

http://www.mapfish.org/svn/mapfish/contribs/java-geojson/ ist eine Bibliothek für das GeoJSON-Format; intern baut es auf json.org auf. Binde die Bibliothek ein und beziehe über vom Webserver http://openstreetmap.us/~migurski/vector-datasource/ eine JSON-Datei und gib die erkannten Geo-Objekte auf der Konsole aus. Für http://tile.openstreetmap.us/vectiles-water-areas/12/656/1582.json soll zum Beispiel so etwas erscheinen:

MultiPolygon mit Koordinaten [-122.30168,37.85751],[-122.30029,37.85071],[-122.30105,37.84776],[-122.30078,37.84630],[-122.30241,37.84564],[-122.29997,37.84620], …
Polygon mit Koordinaten [-122.34366,37.85751],[-122.34366,37.78808],[-122.34375,37.78808], …

Kommerzielle Unterstützung für GlassFish läuft aus

Quelle:

Bemerkungen dazu unter

Oracle handelt in meinen Augen (wieder einmal) aus rein ökonomischen Interessen; es geht nicht gut, zwei Produkte in einem Marktsegment zu positionieren, die Geschichte hatten wir schon mit Oracle Database und MySQL.

Möglicherweise wird GlassFish (und die assoziierten Java EE-Teile, wie Web-Services, OR-Mapper) eine Spielwiese für Technologien, die dann in WebLogic übertragen werden, wenn sie funktionieren, und dort dann exklusiv verbessert und optimiert.

Ob ich Kunden nun zu GlassFish raten würde? Eher nicht. Bis gestern war ich absoluter GF-Fan und habe den Server immer empfohlen, auch gegen den starken JBoss, doch wenn kein kommerzieller Support vorhanden ist, werden große Unternehmen ihn schlicht nicht einsetzen wollen.

Bye Bye GF