In Servlets Seiten über HTTP-Redirect umlenken

Ist eine Seite nicht mehr korrekt, kann sie umgelenkt werden. Hierfür wird ein spezieller Header gesetzt.

sendRedirect()

Dazu dient die Methode sendRedirect(String), die auf eine neue Seite verweist. Als Argument kann eine relative oder absolute URL aufgeführt werden, die auf eine temporäre neue Seite weist. Wir könnten auch mit setHeader() arbeiten, müssten dann aber von Hand den Statuscode ändern, der für Umleitungen auf 302 gesetzt sein muss. Die Arbeit können wir uns sparen. Nach dem Setzen der Umleitung sollte nicht mehr in die Ausgabe geschrieben werden.

Wozu kann nun diese Umleitung eingesetzt werden? Zum Beispiel, um über Formular-Parameter zu externen Seiten weiterzuleiten:

response.sendRedirect( url );

Nach der Umleitung steht der Ort der neuen Seite in der URL-Zeile des Browsers. Das folgende Programm verweist nun einfach auf ein anderes Servlet. Die Pfadangabe kann absolut oder relativ sein.

String url = "http://www.tutego.de/";
response.sendRedirect( url );

Was passiert beim Umlenken?

Technisch gesehen ist eine Umlenkseite eine ganz normale Webseite. Das wirkliche Umlenken ist eine Fähigkeit des Browsers und nicht des Servers. Dies ist wichtig anzumerken, weil eigene Programme, die URL-Verweise aufbauen, hier oft nicht korrekt vorgehen.

Das Servlet setzt beim sendRedirect() den Content-Type auf "text/html". Wichtig sind zwei weitere Informationen: die eine in der Statuszeile und die andere im Header. In der Statuszeile wird die Nummer 302 gesendet, die das Umlenken bezeichnet. Die Information darüber, wohin verwiesen wird, steht in einem weiteren Header namens »Location«. Somit können wir unser Redirect prinzipiell auch selbst ausformulieren, indem wir Folgendes schreiben:

response.setStatus( 302 );
response.setContentType( "text/html" );
response.setHeader( "Location", url );

Der String url ist dann eine Referenz auf die neue Seite. Der Verweis auf die externe Seite muss dann natürlich absolut sein. Dies regelt jedoch sendRedirect() automatisch.

Parametersammlungen im Servlet mit getParameterValues() auslesen

Da ein Parameter auch mehr als einen Wert haben kann, hilft getParameter() nicht weiter, da dieser nur jeweils einen Wert liefert. Hier führt die Methode getParameterValues() zum Ziel, die ein Feld von Strings zurückgibt. (Damit ist kein zusammengesetzter String etwa für Suchmaschinen gemeint.) Sind wir an einer vollständigen Aufzählung der Schlüssel interessiert, liefert getParameterNames() ein Objekt vom Typ Enumeration zurück, mit dem wir durch das Feld wandern und die Werte mit getParameter() erfragen können.

<%
java.util.Enumeration paramNames = request.getParameterNames();
while ( paramNames.hasMoreElements() )
{
 String param = (String) paramNames.nextElement();
 out.print( "<p>" + param + " = " );
 String[] paramValues = request.getParameterValues( param );
 if ( paramValues.length == 1 )
 {
  String paramValue = paramValues[0];
  if ( paramValue.length() == 0 )
   out.println( "unbestimmt" );
  else
   out.println( paramValue );
 }
 else
 {
 for ( int i = 0; i < paramValues.length; i++ )
  out.print( paramValues[i] + " " ) ;
  out.println( "<p>" );
 }
}
%>

Wenn wir das Programm mit der Zeile

http://localhost:8080/jt/parameterNames.jsp?a=1&b=2&c=&a=2

im Browser starten, erzeugt das Servlet folgende Ausgabe:

b = 2
a = 1 2
c = unbestimmt

Wir sehen, dass alle Parameter hier aufgeführt sind, doch in unbestimmter Reihenfolge. Dies ist aber egal. Das Programm erkennt, ob ein Wert gesetzt ist oder nicht beziehungsweise ob einem Schlüssel ein Wert zweimal zugewiesen wurde.

Thema der Woche: XPath und XSLT

Refactoring mit Alt + Shift + R geht nicht mehr? RadioSure kann Schuld sein

Seit einiger Zeit gab es einen merkwürden Effekt: Zeitweilig ging das Refactoring über den Shortcut Alt + Shift + R nicht mehr. Ich dachte erst an ein komisches Eclipse-Plugin, aber selbst Eclipse wollte zu dem Shortcut gar keine Operation anzeigen, es ging bis Alt + Shift und das R schluckte das System schon. Damit war klar, dass die Tastenkombination erst gar nicht bei Eclipse ankam – es musste ein anderes Windows-Programm sein. Ich schaute auf die Liste und dann fiel mir sofort RadioSure auf, und dann jetzt verstand ich auch, warum ich immer wieder unbeabsichtigte Aufnahmen hatte: Die Recording-Funktionalität wird exakt mit Alt + Shift + R getoggelt.

RadioSureEclipseShortConflict

Nach dem Deaktivieren war dann auch mit dem Refactoring alles wieder in Ordnung.

Die SQL3-Datentypen ARRAY, STRUCT und REF

Seitdem JDBC 2.0 die SQL3-Datentypen unterstützt, sind weitere Spaltentypen über Java-Programme zugänglich:

  • ARRAY. Der Datentyp erlaubt eine Aufzählung mehrerer Werte wie ein Feld in einer Spalte.
  • STRUCT. Neue benutzerdefinierte Typen – auch UDTs (user-defined types) genannt –, die auf der Datenbankseite mit der SQL-Anweisung CREATE TYPE angelegt werden.
  • REF. Verweise auf strukturierte Typen.

Am Nützlichsten ist das Feld.

ARRAY

SQL-Felder werden in JDBC durch die Schnittstelle java.sql.Array behandelt. Nehmen wir in einer Tabelle eine Spalte Aktienverlauf an, die eine Liste (Array) von Zahlen enthält. Aus dem ResultSet gibt dann getArray() Zugriff auf die Informationen:

Array verlauf = rs.getArray( "Aktienverlauf" );

Die Variable verlauf verweist jetzt auf das Array-Objekt, was dem SQL ARRAY entspricht. Die Werte können nun entnommen werden, doch nicht mit einem Iterator, und auch nicht mit get(index) Funktionen, sondern wieder mit einem Aufruf getArray(). Es liefert ein Feld genau des passenden Typs zurück.

String[] verläufe = (String[]) verlauf.getArray();
for ( int i = 0; i < verläufe.length; i++ )
  ...

Neben dem lesenden getArray() setzt setArray() ein Feld, und updateArray() aktualisiert die Werte.

Pack200-Format

Jar-Dateien enthalten in der Regel eine Mischung aus Klassendateien und Ressourcen. Die Jar-Archive sind normale Zip-Archive und somit steht der bekannte Zip-Algorithmus hinter der Kompression. Das liefert eine befriedigende Kompression über alle Formate, bietet aber keine besonderen Kompressionsverfahren für gewissen Dateitypen. Eine optimale Kompression ist aber gerade bei Jar-Bezug über das Internet wünschenswert. Während JPG-Dateien von Zip auch nicht besser komprimiert werden können, verkürzen sich Klassendateien schon etwas, erreichen mit Zip aber immer noch nicht das Maximum einer möglichen Komprimierung. Das liegt daran, dass Zip eine .class-Datei wie normalen Binärcode betrachtet und den Aufbau der Java-Klassendateien eben nicht kennt. Hier kommt ein spezielles Format zum Zuge, was den Aufbau von Klassendateien berücksichtigt, das Pack200-Format. Neben dem Dienstprogramm jar bietet das JDK im bin-Verzeichnis auch entsprechende Kommandozeilenwerkzeuge pack200 und unpack200 zum Komprimieren und eben Dekomprimieren.

Beispiel: Die Eclipse-Installation bringt genug Jar-Dateien mit, an denen Pack200 ausprobiert werden kann. Unter eclipse\plugins\org.apache.ant_1.8.4.v201303080030\lib nehmen wir uns ant.jar vor, ein Jar-Archiv von 1.941.731 Bytes.

$ pack200.exe -O ant.jar.pack.gz ant.jar

Der Schalter -O optimiert noch etwas und am Ende steht eine Datei ant.jar.pack.gz von 502.721 Bytes, also eine fast viermal kleinere Version.

Das pack200-Tool arbeitet im Prinzip so, dass es eine Jar-Datei nimmt, die Einträge umsortiert, Redundanzen erkennt und in einer Art neue spezielle Mega-Klassendatei verpackt[1], die dann mit dem Standard-GZip-Verfahren komprimiert wird.[2] Pack200- Dateien tragen in der Regel die Dateiendung *.jar.pack.gz und ein Web-Server serviert sie unter dem MIME-Typ application/x-java-pack200. Bezieht ein Programm über Java Web Start oder ein Java Plug-in die Dateien, so werden diese direkt ausgepackt und wie ein Jar eingebunden.


[1] Details und Anwendung zum Verfahren gibt Die Oracle-Seite http://download.java.net/jdk8/docs/technotes/guides/jweb/networking/compression_formats.html#pack200_compression. Intern ist das Verfahren komplex und die Beschreibung über die internen Vorgänge lang, siehe http://docs.oracle.com/javase/7/docs/technotes/guides/pack200/pack-spec.html.

[2] Während jede normale Klassen-Datei mit der Hex-Kennung 0xCAFEBABE beginnt, beginnt der Container der Pack-Datei mit 0xCAFED00D (Cafe Dude) – sympathisch.

Wiederholbare Annotationen: @Repeatable

Normalerweise nutzen Entwickler Annotationen wie einmalige Modifizierer, und es ergibt keinen Sinn, etwa @Override @Override String toString() zu schreiben, genauso wenig wie es keinen Sinn ergibt final static final double PI zu deklarieren. Doch da es durchaus Meta-Daten gibt, die mehrmals auftauchen können, gibt es seit Java 8 eine Erweiterung, dass Annotationen wiederholt werden dürfen. Allerdings müssen die Annotationstypen dieser wiederholbaren Annotationen selbst mit einer besonderen Meta-Annotation @Repeatable ausgezeichnet werden. Damit ist es aber noch nicht getan, denn @Repeatable muss als Element einen Typ bekommen, der den Container angibt.

Beispiel: Der Annotationstyp für Autoren kann so aussehen:

public @interface Author { String name(); }

Soll nun die Annotation mehrfach verwendet werden, ist die Meta-Annotation nötig und mit ihr die Angabe eines Containers:

@Repeatable( Authors.class )
public @interface Author { String name(); }

Der Container ist selbst ein Annotationstyp mit einem Feld als Element. Der Typ des Feldes ist exakt der wiederholbare Annotationstyp.

public @interface Authors {
  Autor[] value;
}

Ohne @Repeatable am Annotationstyp wird eine mehrmalige Verwendung einer Annotation zu einem Compilerfehler führen. Im Java SE 8 gibt es bisher keine Verwendung dieses Annotationstyps, also auch keine wiederholbaren Annotationen.

@Target Annotation seit Java 8

Die Meta-Annotation @java.lang.annotation.Target beschreibt, wo eine Annotation angeheftet werden kann. Ist kein ausdrückliches @Target gewählt, gilt es für alle Elemente, die Annotation kann also etwa an Klassen stehen, aber auch an lokalen Variablen. In der Regel gibt es bei @Target ein Element, und das ist von der Aufzählung java.lang.annotation.ElementType; es deklariert die folgenden Ziele:

ElementType

Erlaubt Annotationen …

ANNOTATION_TYPE

nur an anderen Annotationstypen, was @Target(ANNOTATION_TYPE) somit zu einer Meta-Annotation macht.

TYPE

an allen Typdeklarationen, also Klassen, Schnittstellen, Annotationstypen, Aufzählungen.

CONSTRUCTOR

an Konstruktor-Deklarationen

METHOD

an Deklarationen von statischen und nicht-statischen Methoden.

FIELD

an Deklarationen von statischen Variablen und Objekt-Variablen.

PARAMETER

an Parametervariablen von Methoden.

LOCAL_VARIABLE

an lokalen Variablen.

PACKAGE

an package-Deklarationen.

TYPE_PARAMETER

an der Deklaration einer Typ-Variablen für generische Typ-Parameter. Neu in Java 8. Wenn es etwa heißt class List<@AnAnnotation T>.

TYPE_USE

an allen Stellen, wo Typen eingesetzt werden, adressiert also Typ-Annotationen. Ebenfalls neu in Java 8. So etwas wie @NonNull (keine Annotation aus der Java SE!) ist ein Beispiel

Tabelle 1.3: ElementType bestimmt Orte, an denen Annotationen erlaubt sind.

Orte für Annotationen

Annotationen lasen sich setzen an allen Deklarationen und bei Typnutzungen (ab Java 8).

Deklarationen

Typnutzung

Typendeklarationen (Klassen, Schnittstellen, Aufzählungen, anderen Annotationtypen)

new-Operator

Eigenschaften (Konstruktoren, Methoden, Attributen)

Typ-Anpassung

 

implements-Klausel

 

throws-Klausel bei Methoden

Wo Annotationen möglich sind

Die Annotationen bei der Typnutzung nennen sich kurz Typ-Annotationen.

Java bringt einige Annotationstypen mit, doch die werden bisher ausschließlich für Deklarationen eingesetzt, wie das gekannte @Override. Vordefinierte Typ-Annotationen sind bisher in der Java SE nicht zu finden.

HttpServletRequest und HttpServletResponse und die Header

Sendet der HTTP-Client eine Anfrage an den Server, so sendet er gleichzeitig einige Informationen über sich mit. Sie nennen sich Header und bezeichnen Schlüssel-Werte-Paare, die durch einen Doppelpunkt getrennt sind. Ein Webbrowser kann zum Beispiel Folgendes formulieren:

GET /seminare/index.html HTTP/1.0
Accept-Language: de

Der Browser sendet hier den Header Accept-Language mit dem Wert de. So kann der Server unter Auswertung dieser Parameter optimal reagieren, zum Beispiel bei der Präferenz der Sprache eine lokalisierte Webseite liefern. Um an die Header zu gelangen, müssen wir das HttpServletRequest-Objekt lesen und die Header erfragen.

Header auslesen

Zum Lesen der Header in einem Servlet bieten sich zwei Lösungen an: Wenn wir einen speziellen Header erfragen wollen, dann holen wir mit getHeader() auf dem HttpServletRequest den passenden Wert zum Schlüssel. Sind wir an allen Schlüsseln interessiert, dann besorgt uns getHeaderNames() eine Enumeration. Die können wir dann durchlaufen und die Werte wiederum mit getHeader() auslesen. Falls ein Schlüssel nicht existiert, liefert die Methode null. Ähnlich wie bei getParameter() können hier auch mehrere Einträge existieren, die mit getHeaders() abgerufen werden können.

<%
java.util.Enumeration headerNames = request.getHeaderNames();
while ( headerNames.hasMoreElements() )
{
String headerNameKey = (String) headerNames.nextElement();
String headerNameValue = request.getHeader( headerNameKey );
%>
<%= headerNameKey %>: <%= headerNameValue %>
<p>
<%
}
%>

Das Servlet erzeugt für eine Anfrage etwa folgende Ausgabe:

accept: image/gif, image/x-xbitmap, image/jpeg, image/pjpeg, application/vnd.ms-excel, application/vnd.ms-powerpoint, application/msword, */*
accept-language: de
accept-encoding: gzip, deflate
user-agent: Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 9.0; Windows NT 5.0)
host: localhost:8080
connection: Keep-Alive
cookie: JSESSIONID=EB9D8DFAB0D0AA1B38D292507983B6B1

Der Anfragetyp (GET, POST und so weiter) wird hier ebenso wenig angezeigt wie der Remote-Host. Dieser findet sich nicht im Header und muss mit anderen Funktionen erfragt werden.

Hilfsfunktion im Umgang mit Headern

Wieder gibt es für oft benutzte Header Abkürzungen.

  • getMethod() liefert eine Zeichenkette wie GET oder POST.
  • Die Methode getRequestURI() liefert die URI der Anfrageseite.
  • getProtocol() liefert das Protokoll von der Statuszeile, also heutzutage entweder HTTP/1.0 oder HTTP/1.1.
  • getCookies() liefert den Inhalt des Cookie-Headers (dazu später mehr).
  • getAuthType() und getRemoteUser() zerteilen die Information im Authorization-Feld in Komponenten.
  • getDateHeader() und getIntHeader() sind wieder Hilfsmethoden.

Übersicht der Browser-Header

Hier eine Übersicht über die üblichen Header, von denen wir manche schon aus dem Beispiel und auch vom Server kennen:

  • Accept. Der vom Browser bevorzugte MIME-Typ.
  • Accept-Charset. Der vom Browser bevorzugte Zeichensatz.
  • Accept-Encoding. Die Kodierung, die der Browser verarbeiten kann, wie etwa gzip oder compress. Unser Servlet-Programm sollte vor dem Komprimieren testen, ob der Browser überhaupt komprimierte Dateien verarbeiten kann.
  • Accept-Language. Die Sprache, die der Browser bevorzugt anzeigt. Mehr als ein Eintrag, wenn der Browser mehr als eine Sprache spricht.
  • Authorization. Information über Autorisierung, die normalerweise eine Antwort auf die WWW-Authenticate-Anfrage des Servers ist.
  • Connection. Informiert, ob persistente Verbindungen genutzt werden. Persistente Übertragungen übermitteln in einer TCP/IP-Verbindung mehrere Dateien, etwa eine HTML-Datei und mehrere Grafiken. Wenn der Wert von Connection »Keep-Alive« heißt, dann lassen sich mit einer Netzwerkverbindung mehrere Seitenteile übermitteln. Wenn die Request-Zeile die http-Version 1.1 anzeigt, sind Keep-Alive-Verbindungen Standard. Unsere Aufgabe bei diesen Verbindungen ist es, den Header ContentLength in die Antwort zu setzen. Server-abhängig wird hier teilweise schon automatisch in einen Puffer geschrieben und die Größe gesetzt. Dies muss aber nicht so sein, daher bietet es sich an, die Informationen in einen ByteArrayOutputStream zu schreiben, um später die Länge und den Inhalt abzufragen.
  • Content-Length. Die Länge des Bytestroms. Hier zählt der Browser die Bytes und informiert den Server, wie viele Daten noch kommen.
  • Cookie. Cookie-Information, die der Browser automatisch mitschickt.
  • From. Ein optionaler Header, der oft von Webrobotern gesetzt wird. Bei Browsern nicht üblich.
  • Host. Rechnername und Host, wie in der Original-URL angegeben.
  • If-Modified-Since. Liefert ein neues Server-Dokument, wenn die im Header angegebene Zeit auf ein neueres Dokument verweist. Ist das Browser-Dokument aktueller, gibt der Server den Antwortcode 304 mit der Nachricht »Not Modified« zurück.
  • Pragma. Gibt Informationen über das automatische Neuladen der Seiten. Der Wert no-cache zeigt an, dass der Server immer eine neue Seite liefern soll, auch wenn der Proxy eine Kopie hält.
  • Referer. Die URL mit dem Verweis, der auf die aktuelle Seite gezeigt hat.
  • User-Agent. Der Browsertyp. Praktisch, wenn unser Servlet JavaScript-Code einbettet, der vom Browser abhängig ist.
  • UA-Pixels, UA-Color, UA-OS, UA-CPU. Von Microsoft eingeführte proprietäre Header für den Internet Explorer, die Bildschirmgröße, Farbtiefe, Betriebssystem und CPU-Typ anzeigen.

Header, die der Server setzt

Bisher kennen wir von der Klasse HttpServletResponse die Methode setHeader() für beliebige Header.

Beispiel: Setze den Header pragma, damit vom Browser keine Daten im Cache gehalten werden:

response.setHeader( "pragma", "no-cache" );

Mit dieser Aufforderung soll der Browser die Seite jedes Mal neu laden. Das ist bei dynamischen Seiten besonders wichtig, da sie bei jedem Aufruf neu generiert werden und sich Werte ändern können, wie es zum Beispiel bei Warenkorbsystemen der Fall ist. Da wir uns als Applikationsentwickler nicht immer mit dem Namen der Header herumärgern wollen, bietet die Bibliothek einige Spezialfunktionen an.

Beispiel: Für den Header Content-Type gibt es die spezielle Methode setContentType():

response.setHeader( "Content-Type", "text/html");
response.setContentType( "text/html" );

Daneben gibt es setContentLength(), die den Header Content-Length setzt. Diese Länge muss nicht gesetzt werden und wird automatisch berechnet. Falsche Längen könnten zu Ausnahmesituationen führen. Der Gebrauch ist jedoch nützlich, wenn vorher die gesamte Webseite in einem StringBuffer sb gesammelt und in einem Rutsch übertragen wird. Dann können wir setContentLength(sb.length()) aufrufen.

Um einen Datums-Header zu setzen, existiert setDateHeader(String, long). Das Argument ist eine beliebige Zeichenkette, die mit einem Datumswert verbunden wird. Das long gibt die Millisekunden seit dem 1.1.1970 an. Die erzeugte Ausgabe schreibt einen UTC-String. Eine weitere Hilfsfunktion ist setIntHeader(), die Zahlenwerte mit Schlüsseln in den Header schreibt. Hier übernimmt die Methode die Konvertierung von String in eine Ganzzahl.

Neben diesen setXXX()-Methoden, die möglicherweise gesetzte Header überschreiben, lässt sich mit containsHeader(String) abfragen, ob Wertepaare schon gesetzt sind. Neben den setXXX()-Methoden gibt es auch entsprechende addXXX()-Methoden, die die Werte nicht überschreiben, sondern hinzufügen. Für Cookies existiert eine zusätzliche Methode namens addCookie(), die einen Cookie im Header setzt.

Mit Locking Dateien sperren

Damit eine Datei gegen konkurrierenden parallelen Zugriff geschützt ist, lässt sie sich über Locking absichern. Um einen Lock für Dateien zu erwerben bietet die Java-API ein FileLock-Objekt. So ein FileLock bekommt ein Programm von der Methode lock() eines FileChannels – ein FileChannel wiederum kommt von getChannel(), einer Methode, die FileInputStream, FileOutputStream oder RandomAccessFile anbieten.

Beispiel: Öffne eine Datei, erzeuge exklusiven Zugriff, und schreibe Daten:

FileOutputStream fos = new FileOutputStream( file );

try ( FileLock fileLock = fos.getChannel().tryLock() ) {

  fos.write( … );

}

Hinweis: Die übliche Schreibweise OutputStream fos funktioniert natürlich nicht, da ein allgemeiner OutputStream keine getChannel()-Methode bietet.

Die lock(…)-Methode liefert als Ergebnis ein FileLock-Objekt. Das wiederum bietet einige Methoden, wobei für uns nur release() bzw. close() interessant sind, die den Lock wieder freigeben. FileLock implementiert die Schnittstelle AutoCloseable, sodass ein FileLock auch auch try-mit-Ressourcen verwendet werden kann, wie im Beispiel geschehen.

Um zu testen, ob eine gegebene Datei gelockt ist, lässt sich tryLock() verwenden – etwa mit der folgenden statischen Hilfsmethode:

public static boolean isLocked( String filename ) {

  try ( RandomAccessFile raf = new RandomAccessFile( filename, "rw" ); FileLock lock = raf.getChannel().tryLock() ) {

    // Nothing to do here

  }

  catch ( IOException e ) {

    return false;

  }

  return true;

}

Die Methoden tryLock(…) und lock(…) liefern FileLock-Objekt und diese Ressource muss immer korrekt geschlossen werden.

Hinweis: Unter Unix-Systemen gibt es kein eindeutig vorgeschriebenes Verfahren zum File-Locking[1], sodass Oracle das Sperren bisher nur so umsetzt, dass zwei Java-Programme sich gegenseitig nicht in die Quere kommen, es aber sein kann, dass ein anderes Unix-Programm diesen Lock nicht respektiert. So kann unter Unix eine Datei von mehreren Seiten gelesen werden, selbst wenn ein Java-Programm sie aktuell beschreibt. Auch kann eine Datei auf dem Dateisystem gelöscht werden, selbst wenn das Java-Programm sie noch offen hält. Das Windows-Betriebssystem unterstützt hingegen Locks. Wenn ein Prozess keinen Lock auf die Datei besitzt, kann der Prozess die Datei auch nicht lesen.


[1] Zum Beispiel mit dem Alleskönner fcntl() aus dem POSIX-Standard oder flock() von 4.2 BSD.

try-mit-Ressourcen auf null-Ressourcen

Das immer zum Abschluss eines try-mit-Ressourcen-Blocks ein close() aufgerufen wird ist nicht ganz korrekt; es gibt nur dann ein Schließversuch, wenn die Ressource ungleich null ist.

Beispiel

Der Codebaustein compiliert und führt zu einer Konsolenausgabe.

try ( Scanner scanner1 = null; Scanner scanner2 = null ) {

  System.out.println( "Ok" );

}

Bei Konstruktoren ist ein Objekt ja immer gegeben, aber es gibt auch Fabrikaufrufe, bei denen vielleicht null herauskommen kann, und für diese Fälle ist es ganz praktisch, dass try-mit-Ressourcen dann nichts macht, um eine NullPointerException beim close() zu vermeiden.

Swing-Beschriftungen eine andere Sprache geben

Die Swing-Komponenten sind von Haus aus lokalisiert. So begegnet dem Anwender ein Dateiauswahldialog unter dem deutschen System auch mit deutschen Beschriftungen. Die Sprache lässt sie über das passende Locale-Objekt ändern. So setzt für neue Komponenten folgendes die Sprache auf Arabisch:

JComponent.setDefaultLocale( new Locale("ar") );

Mit der Änderung auf eine Sprache, die von rechts nach links schreibt, ist automatisch eine Umsortierung der Komponenten verbunden, wenn diese zum Beispiel in einem Container mit FlowLayout liegen.

Ändern der Zeichenfolgen

Die Zeichenketten selbst werden aus einer Ressourcen-Datei gelesen und sind im UIManager präsent.

Beispiel: Um die deutsche Beschriftung »Suchen in:« im Dateiauswahldialog zu ersetzen, ist die Eigenschaft FileChooser.lookInLabelText zu setzen:

UIManager.put( "FileChooser.lookInLabelText" ,"Worin'e suchen tust:" );
new JFileChooser().showOpenDialog( null );
System.exit( 0 );

Eine Liste aller zu setzenden Properties ist etwa auf der Webseitehttp://www.rgagnon.com/javadetails/JavaUIDefaults.txt aufgelistet.

Um für alle Programme die Änderungen gültig zu machen, sollten für das verwendete Look and Feel.properties-Dateien angelegt werden. Die Dateien müssen dann im Programmpfad stehen. So sehen die Dateipfade für Windows und Metal folgendermaßen aus:

  • com/sun/java/swing/plaf/windows/resources/windows_de.properties
  • javax/swing/plaf/metal/resources/metal_de.properties

Die Dateien sind die bekannten Ressourcen-Dateien mit den Schlüsseln, die in JavaUIDefaults.txtgenannt sind.

Beispiel: Um unter dem Windows-Look and Feel global einen Bezeichner für den Dateiauswahldialog zu ändern, setzen wir in windows_de.properties:

FileChooser.lookInLabelText=Worin'e suchen tust:

Alternative Sprachen für die JVM

Die hochoptimierte JVM und die umfangreichen Java-Bibliotheken lassen sich mittlerweile durch alternative Programmiersprachen nutzen. Auf der einen Seite existieren klassische Interpreter und Compiler für existierende Sprachen, wie Ruby, Prolog, LISP, BASIC, Python, die bestmöglich auf die Java-Umgebung portiert werden. Auf der anderen Seite sind es ganz neue Programmiersprachen (wie schon das genannte Groovy), die sich als echte Alternative zur Programmiersprache Java etablieren. Skriptsprachen werden oft über die JSR 223: Scripting for the Java Platform, einer standardisierten API, angesprochen.

Dieser Abschnitt gibt einen kleinen Überblick über aktuelle Programmiersprachen auf der JVM. Im ersten Teil geht es um existierende Programmiersprache, die auf die JVM gebracht werden.

JavaScript

Seit Java 6 ist eine JavaScript-Laufzeitumgebung integriert. Die Script-Engine erlaubt die dynamische Übersetzung in Bytecode, was schnelle Ausführungszeiten der funktionalen objektorientierten Programmiersprache garantiert.

JRuby

JRuby (http://jruby.org/) ist die Java-Version der dynamisch getypten Programmiersprache Ruby (http://www.ruby-lang.org/). Ruby wird mit einem Atemzug mit dem Web-Framework Ruby on Rails genannt, ein Framework für Web-Applikationen, welches dank JRuby auch auf jedem Tomcat und Java Application-Server läuft.

Jython

Die beliebte Programmiersprache Python (http://www.python.org/) bringt Jython (http://jython.org/) auf die Java-Plattform. Auch Jython übersetzt Python-Programme in Java-Bytecode und erlaubt relativ schnelle Ausführungszeiten. Jython 2.5 implementiert Python auf 2.5, doch hat sich (C-)Python mit Version 2.7 und 3.3 auch schon weiter entwickelt. Auch sonst gibt es Unterschiede, etwa bei den eingebauten (nativen) Funktionen.

Quercus

Quercus (http://quercus.caucho.com/) ist eine Implementierung der Programmiersprache PHP, entwickelt von Caucho Technology. Mit Quercus lasen sich viele beliebte PHP-Projekte in einer Java-Umgebung ausführen. In der Java-Welt werden zwar nicht alle PHP-Funktionen unterstützt, aber dafür gibt es in der Java-Welt keine Speicherüberläufe oder Sicherheitsprobleme.

Clojure

Die Programmiersprache Clojure (http://clojure.org/) ist ein LISP-Dialekt und fällt so in die Kategorie der funktionalen Programmiersprachen. Der Compiler erzeugt direkten Byte-Code. Für die Kommandozeile gibt es ein kleines Tool (Read-Eval-Print-Loop (REPL)), mit dem jeder erste Versuche von der Kommandozeile machen kann. Seit einiger Zeit gibt es auch Umsetzungen für .NET und JavaScript.

LuaJava

Eine Umsetzung der Programmiersprache Lua (http://www.lua.org/) für die JVM ist LuaJava (http://www.keplerproject.org/luajava/) bzw. Juaj (http://sourceforge.net/projects/luaj/). Die aus Brasilien stammende dynamisch getypte Programmiersprache Lua zählt zu den performantesten, interpretierten Skriptsprachen. Sie ist in erster Linie als eingebettete Programmiersprache zur Applikationssteuerung entworfen worden; prominente Nutzer sind Sim City, World of Worcraft, Adobe Photoshop Lightroom, SciTE, weiter unter http://www.lua.org/uses.html.

JLog

JLog (http://jlogic.sourceforge.net/) implementiert einen ISO-standardisierten PROLOG-Interpreter. JLog läuft in einem eigenen Fenster mit Quellcode-Editor, Query-Panel, Hilfe, Debugger, oder es kann in einem eigenen Java-Programm eingebettet werden.

Die Wikipedia-Seite https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_JVM_languages führt weitere Programmiersprachen für die JVM auf. Allerdings sind viele der gelisteten Sprachen für sehr spezielle Anwendungsfälle entworfen, experimentell oder werden nicht mehr gepflegt.

Die genannten Implementierungen bringen eine bekannte Sprache auf die Java Umgebung, so dass zum Beispiel Code zwischen Plattformen ausgetauscht werden kann. Es gibt auch komplette Neuentwicklungen für neue Programmiersprachen.

Groovy

Groovy bietet eine starke Syntax mit Closures, Listen/Mengen, reguläre Ausdrücke, eine dynamische und statische Typisierung und vielem mehr. Moderne IDEs wie Eclipse oder NetBeans unterstützen Groovy durch Plugins (http://groovy.codehaus.org/Eclipse+Plugin, http://groovy.codehaus.org/NetBeans+Plugin). Der Groovy-Compiler erzeugt für die Groovy-Klassen den typischen Bytecode, sodass normale Java-Klassen problemlos Groovy-Klassen nutzen können – oder umgekehrt.

Scala

Scala ist eine funktionale, objektorientierte Programmiersprache, die in der Java-Community große Zustimmung findet. Plugins für diverse Entwicklungsumgebungen stehen ebenfalls bereit. Auch für die .NET-Plattform gibt es Implementierung. Besonders zeichnet Scala ein durchdachtes Typsystem aus. Für viele Entwickler ist es „Java 2.0“.

In den letzten Jahren sind vermehrt neue JVM-Programmiersprachen aufgetaucht, sie sind vom Sprachdesign auf jeden Fall interessant, finden aber bisher kaum großen Einsatz. Zu diesen zählen etwa Fantom (http://fantom.org/), Ceylon (http://ceylon-lang.org/) oder Gosu (http://gosu-lang.org/).

Geschichte: Als Java noch unter der Sonne stand, stellte Sun zentrale Entwickler ein, um die Weiterentwicklung von Skriptsprachen unter der JVM zu unterstützen. Darunter etwa im März 2008 Frank Wierzbicki, Hauptentwickler von Jython. Doch schon nach 1,5 Jahren verließ er Sun wieder.[1] Das gleiche Spiel mit den Entwicklern von JRuby, Charles Nutter und Thomas Enebo, die 2006 zu Sun gingen und 2009 das Unternehmen in der Oracle- Akquisationsphase verließen.[2] NetBeans bot den besten (J)Ruby-Editor, doch entfernte die Version NetBeans 7.0 die Unterstützung komplett.[3]


[1] http://fwierzbicki.blogspot.de/2009/11/leaving-sun.html

[2] http://news.idg.no/cw/art.cfm?id=C0D2078D-1A64-6A71-CE889FFB617BA47D

[3] https://netbeans.org/features/ruby/index.html

Google Annotations Gallery: Immer wieder ein Schmunzler

Siehe https://code.google.com/p/gag/:

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