Buchkritik: Die Java-Syntax, Michael Kofler

Der Autor ist jedem ein Begriff, der in der Unix-Welt einmal unterwegs war: Wo die Java-Insel das Standard-Werk für Java ist, ist Koflers Linux-Buch (jetzt auch bei Galileo) DAS Buch für das Open-Source Betriebssystem. Nicht vielen bekannt ist, dass Kofler neben Linux auch noch weitere Bücher verfasst hat, insbesondere als eBook. Eines davon handelt über Java und trägt den kurzen Titel „Die Java-Syntax“. Hier kommen Assoziationen zur Java Language Specification auf, doch mit einer formalen Beschreibung der Sprache hat dieses eBook überhaupt nichts gemeinsam — es ist eher eine allgemeine Einführung in Java und einigen Bibliotheken, wie Date/Time, Threading und Collection. Die Beschreibung ist dabei nicht sonderlich tief und einige Begrifflichkeiten sind doch sehr ungewöhnlich, die Collection-Klassen heißen etwas Aufzählungsklassen, der Autor schreibt oft „Klasse“, wenn er „Typ“ meint, die Sprachst ist im Allgemeinen etwas ungenau und könnte präziser sein, teils irreführend wie bei „Normalerweise können Methoden nur genutzt werden, wenn vorher ein Objekt der betreffenden Klasse erzeugt wird“ klingt, als ob statische Methoden un-normal seien und abartig. Einige Aussagen zeugen von nicht sehr tiefem Java-Verständnis, etwas bei den Überschreibungsregeln der throws-Klausel, wenn Kofler über die Implementierung der Schnittstelle AutoCloseable schreibt „Sie müssen nur darauf achten, dass Sie Ihre close-Methode mit throws Exception deklarieren“. Oder wenn der Autor den Minus-Strich im Paketnamen wählt (de.meine-firma) und ein ganzes Beispiel mit Pakten, und Jar-Archiven darum aufbaut, was aber nie compilieren würde, da „-“ in Bezeichnern überhaupt nicht erlaubt ist. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Kofler eine Einführung in Java gelungen ist, die aber weit hinter seinen anderen Büchern zurückbleibt. Im dem Segment der Einführungsbücher wird „Die Java-Syntax“ es daher schwer haben. Eine Kurzvorstellung vom Autor gibt es in einem Video, eine Leseprobe auf seiner Webseite. Ein Buch-Update ist geplant.

Die Java-Syntax; Variablen Operatoren Klassen Exceptions Multi-Threading Generics und Collections Lambda-Ausdrücke. Für Java 6, 7 und 8

Michael Kofler. Verlag ebooks.kofler. ISBN 978-3-902643-09-4. 216 Seiten

Bei Parleys gibt es immer tolle Vorträge zu sehen

Parleys (http://www.parleys.com/) hat sich im Laufe der Jahre zur Top-Adresse von Vorträgen entwickelt. Man nimmt Vorträge von Konferenzen auf und vermarktet sie. Einige Vorträge sind frei, manche kommen nach einiger Zeit dazu. Auch für Java-Entwickler ist viel dabei, etwa

Neues Release von JFreeChart 1.0.15

http://www.jroller.com/dgilbert/entry/jfreechart_1_0_151. Zu den Updates:

This release contains support for non-visible series in XYBarRenderer, minor gridlines in PolarPlot, new legend item ordering options, chart editor enhancements, updates to StandardDialScale, localisation files for Japanese, refactored parameter checks and a fix for a minor security flaw in the DisplayChart class, detected and reported by OSI Security: http://www.osisecurity.com.au/advisories/jfreechart-path-disclosure.

 

Nebenläufigkeit und Parallelität

Computersysteme lösen Probleme in der echten Welt, sodass wir zur Einstieg auch in der Realwelt bleiben, um uns dem Umfeld der nebenläufigen Programmierung zu nähern.

Gehen wir durch die Welt bemerken wir viele Dinge, die gleichzeitig passieren: Die Sonne scheint, auf der Straße fahren Mofas, Autos werden gelenkt, das Radio spielt, Menschen sprechen, einige essen, Hunde tollen auf der Wiese. Nicht nur passieren diese Dinge gleichzeitig, sondern es gibt mannigfaltige Abhängigkeiten, wie Wartesituation: an der roten Ampel warten einige Autos, während bei der grünen Ampel Menschen über die Strasse gehen – beim Signalwechsel dreht sich das Spiel um.

Wenn viele Dinge gleichzeitig passieren, nennen wir ein interagierendes System nebenläufig. Dabei gibt es Vorgänge, die echt parallel ausgeführt werden können, und bei machen Dingen sieht es so aus, als ob sie parallel passieren, aber in Wirklichkeit passiert es nur schnell hintereinander. Was wir dann wahrnehmen, ist eine Quasiparallelität. Wenn zwei Menschen etwa gleichzeitig essen, ist das parallel, aber wenn jemand isst und atmet, so sieht dass zwar von außen gleichzeitig aus, ist es aber nicht, sondern schlucken und atmen ist sequenziell[1]. Auf Software übertragen: die gleichzeitige Abarbeitung von Programmen und Nutzung von Ressourcen nebenläufig ist; es ist eine technische Realisierung der Maschine (also Hardware), ob diese Nebenläufigkeit durch parallele Abarbeitung – etwa durch mehre Prozessoren oder Kerne – auch wirklich umgesetzt wird.

Nebenläufige Programme werden in Java durch Threads realisiert und im Idealfall findet die Abarbeitung auch parallel statt, wenn die Maschine mehrere Prozessoren oder Kerne hat. Ein Programm, was nebenläufig realisiert ist, kann durch zwei Prozessoren bzw. Kerne in der parallelen Abarbeitung in der Zeit halbiert werden, muss es aber nicht, es ist immer noch Sache des Betriebssystems, wie es die Threads ausführt.


[1] lassen wir Kleinkinder einmal außen vor

Q&A: Wie lässt sich mit JavaMail die Anzahl Mail-Anhänge ermitteln?

Eine gesonderte Methode gibt es nicht, aber man kann die Mail-Teile ja ablaufen und dann zählen:

int nrOfAttachements = 0;

Multipart mp = (Multipart) message.getContent();

for (int i=0, n=multipart.getCount(); i<n; i++) {
  Part part = multipart.getBodyPart(i));

  String disposition = part.getDisposition();

  if ((disposition != null) && 
      ((disposition.equals(Part.ATTACHMENT) || 
       (disposition.equals(Part.INLINE)))
    nrOfAttachements++;
}