Galileo Computing < openbook > Galileo Computing - Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Neues in Java 7
2 Threads und nebenläufige Programmierung
3 Datenstrukturen und Algorithmen
4 Raum und Zeit
5 Dateien, Verzeichnisse und Dateizugriffe
6 Datenströme
7 Die eXtensible Markup Language (XML)
8 Dateiformate
9 Grafische Oberflächen mit Swing
10 Grafikprogrammierung
11 Netzwerkprogrammierung
12 Verteilte Programmierung mit RMI
13 RESTful und SOAP Web-Services
14 JavaServer Pages und Servlets
15 Applets
16 Datenbankmanagement mit JDBC
17 Technologien für die Infrastruktur
18 Reflection und Annotationen
19 Dynamische Übersetzung und Skriptsprachen
20 Logging und Monitoring
21 Java Native Interface (JNI)
22 Sicherheitskonzepte
23 Dienstprogramme für die Java-Umgebung
Stichwort

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Java 7 - Mehr als eine Insel von Christian Ullenboom
Das Handbuch zu den Java SE-Bibliotheken
Buch: Java 7 - Mehr als eine Insel

Java 7 - Mehr als eine Insel
Galileo Computing
1433 S., 2012, geb.
49,90 Euro, ISBN 978-3-8362-1507-7
Pfeil 9 Grafische Oberflächen mit Swing
Pfeil 9.1 Fenster zur Welt
Pfeil 9.1.1 Swing-Fenster mit javax.swing.JFrame darstellen
Pfeil 9.1.2 Fenster schließbar machen – setDefaultCloseOperation()
Pfeil 9.1.3 Sichtbarkeit des Fensters
Pfeil 9.1.4 Größe und Position des Fensters verändern
Pfeil 9.1.5 Fenster- und Dialog-Dekoration, Transparenz *
Pfeil 9.1.6 Die Klasse Toolkit *
Pfeil 9.1.7 Dynamisches Layout während einer Größenänderung *
Pfeil 9.1.8 Zum Vergleich: AWT-Fenster darstellen *
Pfeil 9.2 Beschriftungen (JLabel)
Pfeil 9.2.1 Mehrzeiliger Text, HTML in der Darstellung
Pfeil 9.3 Icon und ImageIcon für Bilder auf Swing-Komponenten
Pfeil 9.3.1 Die Klasse ImageIcon
Pfeil 9.3.2 Die Schnittstelle Icon und eigene Icons zeichnen *
Pfeil 9.4 Es tut sich was – Ereignisse beim AWT
Pfeil 9.4.1 Die Ereignisquellen und Horcher (Listener) von Swing
Pfeil 9.4.2 Listener implementieren
Pfeil 9.4.3 Listener bei dem Ereignisauslöser anmelden/abmelden
Pfeil 9.4.4 Adapterklassen nutzen
Pfeil 9.4.5 Innere Mitgliedsklassen und innere anonyme Klassen
Pfeil 9.4.6 Aufrufen der Listener im AWT-Event-Thread
Pfeil 9.4.7 Ereignisse, etwas genauer betrachtet *
Pfeil 9.5 Schaltflächen
Pfeil 9.5.1 Normale Schaltflächen (JButton)
Pfeil 9.5.2 Der aufmerksame ActionListener
Pfeil 9.5.3 Schaltflächen-Ereignisse vom Typ ActionEvent
Pfeil 9.5.4 Basisklasse AbstractButton
Pfeil 9.5.5 Wechselknopf (JToggleButton)
Pfeil 9.6 Textkomponenten
Pfeil 9.6.1 Text in einer Eingabezeile
Pfeil 9.6.2 Die Oberklasse der Text-Komponenten (JTextComponent)
Pfeil 9.6.3 Geschützte Eingaben (JPasswordField)
Pfeil 9.6.4 Validierende Eingabefelder (JFormattedTextField)
Pfeil 9.6.5 Einfache mehrzeilige Textfelder (JTextArea)
Pfeil 9.6.6 Editor-Klasse (JEditorPane) *
Pfeil 9.7 Swing Action *
Pfeil 9.8 JComponent und Component als Basis aller Komponenten
Pfeil 9.8.1 Hinzufügen von Komponenten
Pfeil 9.8.2 Tooltips (Kurzhinweise)
Pfeil 9.8.3 Rahmen (Border) *
Pfeil 9.8.4 Fokus und Navigation *
Pfeil 9.8.5 Ereignisse jeder Komponente *
Pfeil 9.8.6 Die Größe und Position einer Komponente *
Pfeil 9.8.7 Komponenten-Ereignisse *
Pfeil 9.8.8 UI-Delegate – der wahre Zeichner *
Pfeil 9.8.9 Undurchsichtige (opake) Komponente *
Pfeil 9.8.10 Properties und Listener für Änderungen *
Pfeil 9.9 Container
Pfeil 9.9.1 Standardcontainer (JPanel)
Pfeil 9.9.2 Bereich mit automatischen Rollbalken (JScrollPane)
Pfeil 9.9.3 Reiter (JTabbedPane)
Pfeil 9.9.4 Teilungskomponente (JSplitPane)
Pfeil 9.10 Alles Auslegungssache: die Layoutmanager
Pfeil 9.10.1 Übersicht über Layoutmanager
Pfeil 9.10.2 Zuweisen eines Layoutmanagers
Pfeil 9.10.3 Im Fluss mit FlowLayout
Pfeil 9.10.4 BoxLayout
Pfeil 9.10.5 Mit BorderLayout in alle Himmelsrichtungen
Pfeil 9.10.6 Rasteranordnung mit GridLayout
Pfeil 9.10.7 Der GridBagLayoutmanager *
Pfeil 9.10.8 Null-Layout *
Pfeil 9.10.9 Weitere Layoutmanager
Pfeil 9.11 Rollbalken und Schieberegler
Pfeil 9.11.1 Schieberegler (JSlider)
Pfeil 9.11.2 Rollbalken (JScrollBar) *
Pfeil 9.12 Kontrollfelder, Optionsfelder, Kontrollfeldgruppen
Pfeil 9.12.1 Kontrollfelder (JCheckBox)
Pfeil 9.12.2 ItemSelectable, ItemListener und das ItemEvent
Pfeil 9.12.3 Sich gegenseitig ausschließende Optionen (JRadioButton)
Pfeil 9.13 Fortschritte bei Operationen überwachen *
Pfeil 9.13.1 Fortschrittsbalken (JProgressBar)
Pfeil 9.13.2 Dialog mit Fortschrittsanzeige (ProgressMonitor)
Pfeil 9.14 Menüs und Symbolleisten
Pfeil 9.14.1 Die Menüleisten und die Einträge
Pfeil 9.14.2 Menüeinträge definieren
Pfeil 9.14.3 Einträge durch Action-Objekte beschreiben
Pfeil 9.14.4 Mit der Tastatur: Mnemonics und Shortcut
Pfeil 9.14.5 Der Tastatur-Shortcut (Accelerator)
Pfeil 9.14.6 Tastenkürzel (Mnemonics)
Pfeil 9.14.7 Symbolleisten alias Toolbars
Pfeil 9.14.8 Popup-Menüs
Pfeil 9.14.9 System-Tray nutzen *
Pfeil 9.15 Das Model-View-Controller-Konzept
Pfeil 9.16 Auswahlmenüs, Listen und Spinner
Pfeil 9.16.1 Listen (JList)
Pfeil 9.16.2 Auswahlmenü (JComboBox)
Pfeil 9.16.3 Drehfeld (JSpinner) *
Pfeil 9.16.4 Datumsauswahl *
Pfeil 9.17 Tabellen (JTable)
Pfeil 9.17.1 Ein eigenes Tabellen-Model
Pfeil 9.17.2 Basisklasse für eigene Modelle (AbstractTableModel)
Pfeil 9.17.3 Ein vorgefertigtes Standard-Modell (DefaultTableModel)
Pfeil 9.17.4 Ein eigener Renderer für Tabellen
Pfeil 9.17.5 Zell-Editoren
Pfeil 9.17.6 Größe und Umrandung der Zellen *
Pfeil 9.17.7 Spalteninformationen *
Pfeil 9.17.8 Tabellenkopf von Swing-Tabellen *
Pfeil 9.17.9 Selektionen einer Tabelle *
Pfeil 9.17.10 Automatisches Sortieren und Filtern mit RowSorter *
Pfeil 9.18 Bäume (JTree)
Pfeil 9.18.1 JTree und sein TreeModel und TreeNode
Pfeil 9.18.2 Selektionen bemerken
Pfeil 9.18.3 Das TreeModel von JTree *
Pfeil 9.19 JRootPane und JDesktopPane *
Pfeil 9.19.1 Wurzelkomponente der Top-Level-Komponenten (JRootPane)
Pfeil 9.19.2 JDesktopPane und die Kinder von JInternalFrame
Pfeil 9.19.3 JLayeredPane
Pfeil 9.20 Dialoge und Window-Objekte
Pfeil 9.20.1 JWindow und JDialog
Pfeil 9.20.2 Modal oder nicht-modal?
Pfeil 9.20.3 Standarddialoge mit JOptionPane
Pfeil 9.20.4 Der Dateiauswahldialog
Pfeil 9.20.5 Der Farbauswahldialog JColorChooser *
Pfeil 9.21 Flexibles Java-Look-and-Feel
Pfeil 9.21.1 Look and Feel global setzen
Pfeil 9.21.2 UIManager
Pfeil 9.21.3 Die Windows-Optik mit JGoodies Looks verbessern *
Pfeil 9.22 Swing-Komponenten neu erstellen oder verändern *
Pfeil 9.22.1 Überlagerungen mit dem Swing-Komponenten-Dekorator JLayer
Pfeil 9.23 Die Zwischenablage (Clipboard)
Pfeil 9.23.1 Clipboard-Objekte
Pfeil 9.23.2 Mit Transferable auf den Inhalt zugreifen
Pfeil 9.23.3 DataFlavor ist das Format der Daten in der Zwischenablage
Pfeil 9.23.4 Einfügungen in der Zwischenablage erkennen
Pfeil 9.23.5 Drag & Drop
Pfeil 9.24 Undo durchführen *
Pfeil 9.25 AWT, Swing und die Threads
Pfeil 9.25.1 Ereignisschlange (EventQueue) und AWT-Event-Thread
Pfeil 9.25.2 Swing ist nicht thread-sicher
Pfeil 9.25.3 invokeLater() und invokeAndWait()
Pfeil 9.25.4 SwingWorker
Pfeil 9.25.5 Eigene Ereignisse in die Queue setzen *
Pfeil 9.25.6 Auf alle Ereignisse hören *
Pfeil 9.26 Barrierefreiheit mit der Java Accessibility API
Pfeil 9.27 Zeitliches Ausführen mit dem javax.swing.Timer
Pfeil 9.28 Die Zusatzkomponentenbibliothek SwingX
Pfeil 9.28.1 Im Angebot: Erweiterte und neue Swing-Komponenten
Pfeil 9.28.2 Überblick über erweiterte Standard-Swing-Klassen
Pfeil 9.28.3 Neue Swing-Klassen
Pfeil 9.28.4 Weitere SwingX-Klassen
Pfeil 9.28.5 SwingX-Installation
Pfeil 9.29 Alternativen zu programmierten Oberflächen, AWT und Swing *
Pfeil 9.29.1 Deklarative Beschreibungen der Oberfläche: Swing JavaBuilder, Swixml
Pfeil 9.29.2 SWT (Standard Widget Toolkit)
Pfeil 9.30 Zum Weiterlesen

9 Grafische Oberflächen mit SwingZur nächsten Überschrift

»Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein
als ein rundes Nichts.«
– Friedrich Hebbel (1813–1863)


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9.1 Fenster zur WeltZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Der Anfang aller GUI-Programme ist das Fenster (engl. frame), das einen sogenannten Top-Level-Container bildet. Wir müssen uns daher erst mit den Fenstern beschäftigen, bevor wir auf den Fensterinhalt näher eingehen können. Das Fenster dient auch als Grundlage von Dialogen: speziellen Fenstern, die entweder modal oder nicht modal arbeiten können. Wobei ein modaler Dialog erst bedient werden möchte, bis es mit dem Gesamtsystem weitergehen kann.


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9.1.1 Swing-Fenster mit javax.swing.JFrame darstellenZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Um unter Swing ein Fenster zu öffnen, müssen wir die zentrale Klasse JFrame über das Paket javax.swing einbinden. Die allermeisten Swing-Komponenten befinden sich in diesem Paket, und nur ausgewählte komplexe Klassen wie Textkomponenten sind in Unterpaketen untergebracht. Viele Methoden der JFrame-Klasse stammen von den Oberklassen java.awt.Frame bzw. java.awt.Window.

Listing 9.1: com/tutego/insel/ui/swing/ClockApplication.java

package com.tutego.insel.ui.swing;

import java.util.Date;
import javax.swing.*;

public class ClockApplication
{
public static void main( String[] args )
{
JFrame f = new JFrame( "Uhrzeit" );
f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE );
f.setSize( 250, 100 );
f.add( new JLabel( String.format( "%tT", new Date() ) ) );
f.setVisible( true );
}
}

Abbildung

Abbildung 9.1: Swing-Fenster mit Datum

Aus dem Programm lassen sich unterschiedliche Elemente ablesen:

  • Der parametrisierte Konstruktor von JFrame setzt automatisch einen Titel für das Fenster. Der Titel eines Fensters lässt sich aber auch später mit setTitle() wieder ändern. Der Standardkonstruktor lässt den Titel leer.
  • Mit setDefaultCloseOperation(JFrame.EXIT_ON_CLOSE) setzen wir einen Zustand, sodass die Anwendung mit einem Klick auf das X sofort beendet wird. Das ist zum Testen praktisch, aber für echte GUI-Anwendungen natürlich keine Lösung.
  • Die Methode setSize() setzt die Fenstergröße in Pixel.
  • Abschließend zeigt setVisible(true) das Fenster an.

Mit add() auf den Container

Das Programm erzeugt ein JLabel-Objekt und setzt es mit add() auf den JFrame. Der JFrame referenziert einen eigenen Kind-Container, der Content-Pane genannt wird und unser JLabel aufnimmt.

Vor Java 5 konnte nicht direkt mit add() gearbeitet werden, da der JFrame genau genommen nicht nur einen Container verwaltet, sondern viele, und wir mussten uns die Content-Pane mit getContentPane() erfragen und dann add() auf diesem Container-Objekt ausführen:

f.getContentPane().add( component );

Die beiden interessanten Konstruktoren sind:

class javax.swing.JFrame
extends Frame
implements WindowConstants, Accessible, RootPaneContainer
  • JFrame()
    Erzeugt ein neues JFrame-Objekt, das am Anfang unsichtbar ist.
  • JFrame(String title)
    Erzeugt ein neues JFrame-Objekt mit einem Fenster-Titel, das am Anfang unsichtbar ist.

Der Titel eines AWT- und Swing-Fensters lässt sich später mit setTitle() wieder ändern.


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9.1.2 Fenster schließbar machen – setDefaultCloseOperation()Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Die JFrame-Methode setDefaultCloseOperation() mit dem Argument JFrame.EXIT_ON_CLOSE beendet die Applikation über System.exit(), wenn der Benutzer über das × in der Fensterleiste das Fenster schließt. Ohne die Anweisung verschwindet lediglich das Fenster in den Hintergrund: Es wird also geschlossen, die Applikation wird jedoch nicht beendet. Neben EXIT_ON_CLOSE gibt es weitere Konstanten. Mit DO_NOTHING_ON_CLOSE bekommen wir das Standardverhalten eines AWT-Frames: Beim Schließen passiert nichts. Weder geht das Fenster zu, noch beendet die JVM das Programm.

class javax.swing.JFrame
extends Frame
implements WindowConstants, Accessible, RootPaneContainer
  • void setDefaultCloseOperation(int operation)
    Bestimmt, was passieren soll, wenn der Benutzer das Fenster schließt. Gültig sind die Konstanten WindowConstants.DO_NOTHING_ON_CLOSE, WindowConstants.HIDE_ON_CLOSE, WindowConstants.DISPOSE_ON_CLOSE, JFrame.EXIT_ON_CLOSE. Eine weitere Erklärung findet sich bei der Ereignisbehandlung.
  • int getDefaultCloseOperation()
    Liefert die eingestellte Eigenschaft beim Schließen des Fensters.
Hinweis

Ein AWT-Fenster (also java.awt.Frame) kann nicht mit ´ in der Titelleiste geschlossen werden, da noch keine Ereignisbehandlung implementiert ist – der Frame bietet auch keine Methode setDefaultCloseOperation() an. Wir müssten selbst Fensterereignisse abfangen. Unter Swing horcht der JFrame selbstständig auf ein WindowEvent, reagiert in der protected-Methode processWindowEvent() auf das WINDOW_CLOSING und kann das Fenster nach Wunsch auch ohne hinzugefügten Ereignisbehandler schließen.


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9.1.3 Sichtbarkeit des FenstersZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Nach der Konstruktion ist das Fenster vorbereitet, aber erst der Aufruf von setVisible(true) macht es sichtbar. setVisible() stammt, wie auch weitere Methoden, die für JFrame und Frame interessant sind, von der Oberklasse Window.

class java.awt.Window
extends Container
implements Accessible
  • void setVisible(boolean b)
    Der Aufruf von setVisible(true) zeigt das Fenster an. Liegt es im Hintergrund, holt der Aufruf es wieder in den Vordergrund.
  • boolean isShowing()
    Liefert true, wenn sich das Fenster auf dem Bildschirm befindet.
  • void toBack()
    Reiht das Fenster als hinterstes in die Fensterreihenfolge ein. Ein anderes Fenster wird somit sichtbar.
  • void toFront()
    Platziert das Fenster als vorderstes in der Darstellung aller Fenster auf dem Schirm.
Hinweis

In der Java-Steinzeit wurden die Methoden show() und hide() genutzt. Sie sind heute veraltet (deprecated).


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9.1.4 Größe und Position des Fensters verändernZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

JFrame erbt von java.awt.Window die Methode setSize(). Sie verändert die Maße des Fensters.

class java.awt.Window
extends Container
implements Accessible
  • void setSize(int width, int height)
    Verändert die Größe einer Komponente.
  • void setSize(Dimension d)
    Verändert die Größe einer Komponente; entspricht setSize(d.width, d.height).
Hinweis

Die Position eines Fensters kann mit setLocation() geändert werden. Wer das Fenster zum Beispiel in der Mitte des Bildschirms positionieren möchte, kann aber einfach die Window-Objektmethode setLocationRelativeTo(null) aufrufen.

Wurde vor der Anzeige mit setVisible(true) die Methode setLocationByPlatform(true) von einem java.awt.Window aufgerufen, wählt der Fenster-Manager automatisch eine gute Position, und setLocation() ist nicht mehr nötig. Mit isLocationByPlatform() lässt sich später erfragen, wer die Position gesetzt hat; die Rückgabe ist true, wenn es das Fenstersystem war, und false, wenn wir mit setLocation() an der Position herumgespielt haben.

abstract class java.awt.Component
implements ImageObserver, MenuContainer, Serializable
  • void setLocation(int x, int y)
    Setzt die Komponente an die Position x, y; ehemals move().
  • void setLocation(Point p)
    Setzt die Komponente an die gewünschte Position.
  • Point getLocation()
    Liefert die Position der Komponente als Point-Objekt.

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9.1.5 Fenster- und Dialog-Dekoration, Transparenz *Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Für bestimmte Anwendungen ist es günstig, bei Fenstern und Dialogen die Standarddialogelemente (etwa Titelleiste, Systemmenü) auszuschalten, etwa dann, wenn der Benutzer das Fenster nicht verkleinern soll. Für die Abschaltung bieten die Klassen Frame und Dialog (und damit auch die Unterklassen JFrame und JDialog) eine Methode setUndecorated(), die vor der Darstellung aufgerufen werden kann. Ist das Fenster schon dargestellt, folgt eine Ausnahme, denn die Dekoration lässt sich nicht einfach ein- oder ausblenden. Hier hilft folgender Trick: Zuerst entfernt dispose() das Fenster, dann kann setUndecorated() folgen, und ein setVisible(true) stellt das Fenster neu dar.

class java.awt.Frame extends Window implements MenuContainer
class java.awt.Dialog extends Window
  • void setUndecorated(boolean undecorated)
    Setzt/löscht die Dekoration.
  • boolean isUndecorated()
    Erfragt die Dekoration.

Die JFrame-Methode setDefaultLookAndFeelDecorated(true) gibt dem jeweiligen Look and Feel den Hinweis, dass es die Fensterdekoration selbst darstellen kann.

Transparenz und nicht-rechteckige Fenster

Mit den Window-Methoden setOpacity(float) und setShape(Shape) können alle von Window abgeleiteten Klassen, also auch Frame und JFrame transparent sein und beschnitten werden. Sofern es also das grafische System unterstützt, können Fenster durchscheinen und auch nicht-rechteckig dargestellt werden.

Beispiel

Stelle ein Fenster zu 50 % durchscheinend dar, und lasse nur Inhalte zu, die in einem angegebenen Kreis liegen:

Listing 9.2: com/tutego/insel/ui/awt/TranslucentNonRectFrame.java, main()

JFrame f = new JFrame();
f.setSize( 100, 100 );
f.setOpacity( 0.5F );
f.setShape( new Ellipse2D.Float(0.0F, 0.0F, 100.0F, 100.0F) );

f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE );
f.setVisible( true );


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9.1.6 Die Klasse Toolkit *Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Die abstrakte Klasse java.awt.Toolkit abstrahiert von system- und bildschirmabhängigen Implementierungen. Es gibt für jede Plattform eine Implementierung der abstrakten Klasse, unter Windows zum Beispiel die interne Klasse WToolkit. Das konkrete Toolkit-Objekt liefert die Fabrikmethode getDefaultToolkit(). Die implementierten Methoden liefern dem AWT zum Beispiel die Peer-Objekte, doch für uns Endanwender ist das kaum interessant.

Beispiel

Gib die Maße des Bildschirms aus:

Dimension d = Toolkit.getDefaultToolkit().getScreenSize();
System.out.println( d ); // java.awt.Dimension[width=1024,height=768]

abstract class java.awt.Toolkit
  • static Toolkit getDefaultToolkit()
    Liefert das aktuelle Toolkit zurück.
  • abstract Dimension getScreenSize()
    Liefert ein Dimension-Objekt mit der Größe des Bildschirms. (Bei mehreren Bildschirmen liefert sie nur den ersten.)
  • abstract void beep()
    Versucht, einen Beep auszugeben. Diese Lösung ist nicht in allen Fällen von Erfolg gekrönt. In einigen Fällen funktioniert stattdessen System.out.print('\007'); System.out.flush();. Eine ganz andere Möglichkeit, um Sounds abzuspielen, bietet MIDI.
Beispiel

Vergrößere ein Fenster f, sodass es die maximale Ausdehnung annimmt:

f.setLocation( 0, 0 );
f.setSize( Toolkit.getDefaultToolkit().getScreenSize() );

Soll der Benutzer die Größe des Fensters nicht ändern können, setzen wir setResizable(false):

JFrame frame = new JFrame( "Du kriegst mich nicht klein." );
frame.setResizable( false );


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9.1.7 Dynamisches Layout während einer Größenänderung *Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Wird ein Fenster vergrößert, dann kann während der Größenänderung der Inhalt sofort neu ausgerichtet und gezeichnet werden oder auch nicht. Wird er nicht dynamisch angepasst, dann sieht der Benutzer diese Anpassung erst nach dem Loslassen der Maus, wenn die Größenänderung abgeschlossen wurde. Dieses dynamische Vergrößern lässt sich im Toolkit-Objekt einstellen, und zwar über Toolkit.getDefaultToolkit().setDynamicLayout(true). Nicht jedes Toolkit unterstützt allerdings diese Fähigkeit! Ob es das tut, verrät Toolkit.getDefaultToolkit().getDesktopProperty("awt.dynamicLayoutSupported").


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9.1.8 Zum Vergleich: AWT-Fenster darstellen *Zur vorigen Überschrift

Um Komponenten in ein Fenster zu setzen oder etwas in ein Fenster zu zeichnen, muss vorher die Entscheidung für Swing oder AWT gefällt werden. Abhängig davon gibt es drei Fenster-Klassen, mit denen alles beginnen kann:

Tabelle 9.1: Die drei Fensterklassen in Swing und AWT

  Swing AWT

Fenster mit Dekoration

javax.swing.JFrame

java.awt.Frame

Fenster ohne Dekoration

javax.swing.JWindow

java.awt.Window

Dialog

javax.swing.JDialog

java.awt.Dialog

An den Paketnamen ist schon abzulesen, dass die AWT-Klassen nicht im Paket javax.swing liegen, sondern im Paket java.awt, wo auch noch andere grundlegende AWT-Möglichkeiten sitzen, etwa der Grafik-Kontext zum Zeichnen auf der Oberfläche oder die Funktionalität zur Ereignisbehandlung.

Die drei Swing-Klassen sind alle direkte Unterklassen der AWT-Klassen: So erweitert JFrame die Klasse java.awt.Frame, und JDialog erweitert die Klasse java.awt.Dialog. Für Applets gibt es ebenfalls eine eigene Swing-Klasse, und javax.swing.JApplet erbt von java.applet.Applet.

Listing 9.3: com/tutego/insel/ui/awt/HelloAwtFrame.java

package com.tutego.insel.ui.awt;

import java.awt.Frame;

public class HelloAwtFrame
{
public static void main( String[] args )
{
Frame f = new Frame( "Das Fenster zur Welt" );
f.setSize( 300, 200 );
f.setVisible( true );
}
}

Neben dem Standard-Konstruktor gibt es einen weiteren, bei dem wir den Namen in der Titelleiste bestimmen können, wie im Beispiel geschehen.

Die Methoden zum Hinzufügen einer Komponente sind die gleichen wie bei JFrame und auch die Methoden zur Positionierung. Das sollte uns nicht wundern, denn eigentlich kommen die Methoden aus dem Frame, und JFrame erbt sie.

class java.awt.Frame
extends Window
implements MenuContainer
  • Frame()
    Erzeugt ein neues Frame-Objekt, das am Anfang unsichtbar ist.
  • Frame(String title)
    Erzeugt ein neues Frame-Objekt mit einem Fenster-Titel, das am Anfang unsichtbar ist.


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